„Los lasst mal Frisbee spielen!“

So fing das Unheil an. Als Beachvolleyball zu anstrengend wurde, das Bier alle war und Sonnenuntergänge außerdem in Männerrunden verpönt sind, kloppten wir die Scheibe ohne Sinn und Verstand über den Warnemünder - Strand. Zugegeben: Es machte schon irgendwie sofort Spaß und von diesem Nachmittag des Sommersemesters an war die Frage zum Standard verkommen: „Hat jemand ´ne Scheibe dabei?“ Über den Sommer kamen dann Vorhand- und Überkopfwürfe der derbsten Sorte dazu und man muss sagen, es schindet unglaublich Eindruck bei den Strandbesuchern im allgemeinen und bei Mädels im baggerfähigen Alter im Besonderen, wenn die Scheibe über gute dreißig Meter geworfen wird und auch noch beim Gegenüber ankommt. Auch eine sukzessive Annäherung an die liegenden Objekte der Begierde lässt sich hervorragend mit einer ganz zufällig in die falsche Richtung fliegenden Scheibe bewerkstelligen. Falls doch mal die Scheibe voll in das mitgebrachte Picknick fliegt oder eine Strandnixe streift, dann kann man immer noch den Hundeblick aufsetzen und sagen: „Tschuldigung, aber ich spiele noch nicht so lang. Wollt ihr ein Eis?“

Als wir dann dachten, dass es ja nicht so anstrengend seien könne, auch mal Ultimate – Frisbee zu spielen, begaben wir uns auf den Weg zum Probetraining. Es war eine Farce! Wir waren richtig schlecht (um nicht zu sagen: Richtig scheiße), aber glücklicher Weise wurden wir von einigen Alteingesessenen moralisch aufgebaut mit den Sätzen: „Das kommt dann schon ganz von alleine.“ Oder: „Du musst nur mal richtig cutten!“ Oder: „Nicht joggen, nur volle Angebote laufen!“ Dank dafür!!! Unser Motto war stets in Sachen vorhandenes Talent: „Ein bisschen Talent muss schon sein, weil Kacke kann man nicht polieren.“

Die Halle brachte uns die Erleichterung des wegfallenden Windes, aber auch stinkende Duschen. Wir wollen hoffen, dass es weiter aufwärts geht mit uns und natürlich mit den Zonis. Aber eins noch: Feiert endlich Eure Punktgewinne, wie Tore bei einer Fußballweltmeisterschaft! Uns ist da noch viel zu wenig Emotion im Spiel. Feiert Euch und Euer Spiel!

Karsten Görsdorf, Dezember 2002, Rostock

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