Am Mittwoch, dem 22. November 2000 verstarb Emil Zatopek im Prager Militärkrankenhaus.
Mit ihm starb einer jener großen Sportsmänner des 20. Jahrhunderts, die auf dem Höhepunkt ihrer Laufbahn noch nichts von Werbeeinnahmen, Spitzentechnologien und Fernsehauftritten wussten. Das macht sie nicht nur sympathisch, sondern auch unvergesslich. Bei Emil Zatopek war nicht nur der Laufstil, von einem französischen Journalisten einst als „Lokomotive von Prag“ bezeichnet, einzigartig und außergewöhnlich:
Zatopek, damals Oberst der Armee, trat im Prager Frühling dem Einmarsch der sowjetischen Truppen am 21. August 1968 entgegen. Das Bild, auf dem zu sehen ist, wie er in Uniform auf einen Panzer klettert, um mit einem Soldaten zu diskutieren, ist um die ganze Welt gegangen. Zatopek wurde aus Partei und Armee entlassen und in den folgenden Jahren arbeitete er im Uranbergbau. Im Jahre 1976 wurde Zatopek teilweise rehabilitiert.
Zatopek sprach sieben Sprachen und erzählte in ihnen eine Fülle von Geschichten und Anekdoten aus seinem ereignisreichen Leben.
Für Sportler wird er immer ein Vorbild bleiben, denn Zatopek lief nicht nur die 10000m in 28:24,2 min, nein er lief auch alle Rennen von vorne. Die Leistung im Jahre 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki die 5000m, 10000m und den Marathon zu gewinnen, blieb unerreicht und wird es wohl auch bleiben. Seine Trainingsmethode Intervalltraining war damals noch ungewöhnlich, aber hat sich bis heute durchgesetzt.
Bei schlechtem Wetter lief Zatopek stets mit seinen Armeestiefeln und einem Rucksack.
Wenn mir am Sonntag also der eine oder andere Läufer ebenfalls in Stiefeln entgegenkommen würde, dann wäre er sicherlich geboren: Der inoffizielle Emil Zatopek Gedenklauf.