Mittwoch, 9. Mai 2007

KÖRPERKUNST

Seit meinem ersten Besuch auf der »Battle Of The Year« 1997 a.d. sind ja nun schon ein paar Jahre ins Land gegangen. Man hat viel gehört und viel gesehen. Trends kamen und gingen und lange Zeit sah es so aus, als würde sich die Szene weg vom Tanz, hin zum Sport entwickeln. Powermoves und kein Ende. Breaken – ob Flare, Munchmill oder One-Hand-Hop, die Akrobatik stand im Vordergrund des Interesses und nur eine Handvoll Tänzer blieben dem B-Boying, dem Poping und Locking, dem Floating und dem Electric Boogie treu. Besonderes Augenmerk und Respekt gilt an dieser Stelle meinen Mann Niels Robitzky (aka Storm). Urgestein der Deutschen HipHop-Bewegung, Verfechter der Werte der »Alten Schule« ("Zieh bei Deinen Eltern aus, gib Deinen Job auf und dann sieh Dich um und sag mir welchen Weg Du gehst | ansonsten rede nicht von Dingen, die Du nicht verstehst"), Autor, Fernseh-Moderator, Beauftragter des Goethe-Institutes, Choreograph .. sry, die Liste wir mir zu lang – summa summarum, der Marcel Duchamp der zweiten großen Breakdance-Welle. Seine Tanztheaterstücke wurden sowohl von den Keep-It-Real-Headz der Szene, als auch vom Publikum des klassischen Tanzes frenetisch gefeiert und waren somit Wegbereiter für die Neo-B-Boys heutiger Tage. Und genau diese haben mich mit dem folgenden Stück zum Staunen gebracht.

»Franck II Louise«, sechs Französische Tänzer [Mikael Bilionniere, Brahim Bouchelaghen, David Imbert, Brice Larrieu, Guillaume Legras, Michel Onom], welche die gegenseitige Wechselwirkung zwischen Körper und Musik par excellence aufzeigen, inszenieren hier die Maschinenwerdung des Menschen. »Drop It!« als tänzerische Interpretation des Orwellschen Klassikers "1984".

Enjoy!


| Jean-Michel Baptiste |



Quelle: Breakin' Convention 07 – breakinconvention.com






Dienstag, 8. Mai 2007

Gott und die Welt aus der Tube



Ach wie schön Gott alles geordnet hat. Glücklichweise gab er uns auch ein Gehirn, welches so vorzüglich in unseren Kopf passt...

Brought to you by GodTube

Montag, 7. Mai 2007

COCOROSIE – THE ADVENTURES OF GHOSTHORSE AND STILLBORN

CocoRosie-Album„Mach mal den Krach aus!”, schallt es aus dem Büro nebenan. Krach? Ja, Krach! Vortreffliche Wortwahl, gilt es den ersten Hörneindruck zu umreißen. Virtuoser Krach.

Vergleichbar mit Rousseaus genialer Infantilität, rekombinieren die Schwestern Sierra und Bianca Klänge aus einer längst vergessenen Zeit, die einzeln mit Sicherheit zur Wahrheitsfindung in US-Amerikanischen All-Inklusive-Anlagen an Cubas Südküste benutzt werden, hier jedoch mit einer Leichtigkeit, dass einem Schwindelig wird. Man möchte sich wie damals mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen im Kreise drehen, bis der ganze Körper taumelt. Freudentaumel. Mit einem selbst als Mittelpunkt des Universums.

Unbeschwertheit. Dieser Begriff kommt einem unwillkürlich in den Sinn, sobald sich die Ohren an den akustischen Nexus gewöhnt haben. Wer jetzt noch eine gewisse Kongruenz zu den Werken einer kleinen Isländischen Fee heraushören will, dem sei Respekt gezollt – niemand geringeres als Valgeir Sigurðsson hat hier seine Finger im Spiel. Plagiat? Nicht im Geringsten. Das Dreigestirn versteht es, die voluminöse Wucht Reykjavik’scher Digitalkunst auf die US-Amerikanerinnen zu projizieren, ohne deren Authentizität zu untergraben und erschafft dadurch nie geahnte Klangwelten. Die Kompositionen beanspruchen nicht nur jede Zelle des menschlichen Körpers, sondern sie breitet sich im ganzen Raum aus. Die Dichte des Klangteppichs trägt den Zuhörer wie übergewichtige Touristen im Toten Meer. Sich treiben lassen auf den engelsgleichen, doch von Kompressoren zerrissenen Stimmen der beiden Protagonisten. Dieser Dualismus, diese Dissonanz bildet die einzige Konstante auf der Reise, die gleich im Refrain bei „Rainbowarriors” beginnt. „Promise” paralysiert den Zuhörer ab der sechsten Sekunde durch seine Synthieline, nur um ihn wenig später bei „Japan” zum Mitsingen (!) zu verführen. Und spätestens beim Cousteau’schen Intro von „Sunshine” hat er das Gefühl, nicht länger in Kansas zu sein. So verwundert es auch nicht, wenn er sich beim opulenten „Houses” unversehens in der Royal Alber Hall wieder findet. An dieser Stelle wird auch dem letzten Zweifler klar, dass sich das CocoRosie’sche Lummerland zwar kindlich unbeschwert anfühlt, aber keineswegs naiv ist. Die Komposition ist so allgegenwärtig, dass sie sich selbst negiert. Wald? Ich sehe nur Bäume!

Auch wenn man diesen Eindruck gewinnen könnte – CocoRosie wandeln zu keiner Zeit auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Der Wahnsinn entpuppt sich als Projektion des Genies, der sein Heil in der Infantilität sucht. Oder wie es Rousseaus Zeitgenosse Picasso einst sagte: „Als Kind ist jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt darin, als Erwachsener einer zu bleiben.”

Die Generation der „Verlorenen Jungs” wird dieses Werk lieben, wie Pustefix und Brauner Bär. Erinnern uns Sierra und Bianca mit diesem Album doch schmerzhaft an das, was wir verloren haben: unsere Kindheit – mit all ihrer Leichtigkeit!


| Jean Michel Baptiste |

Montag, 30. April 2007

Alles neu macht der Frühling

Auch der Frühling geht am immergrünen Viasion nicht ganz spurlos vorbei, so starten wir dieses Mal mit drei neuen Mitgliedern im Vorstand. Die Viasionäre haben gewählt und Maxi Becker, Jan Grabek und Vivien Hartmann zum neuen Vorstand gekürt. Mit diesem frischen Blut in den Viasionsadern sollen auch neue Projekte und lange geträumte Viasionen zum Leben erweckt werden. Wir wünschen dem Vorstand gutes Gelingen, auf ein engagiertes Team im Hintergrund können sie sich jedenfalls verlassen.

Mit den Besten Wünschen
der ehemalige Vorstandsvorsitzende Alexander Klebe

PS:
Falls auch Du zum Viasionsteam gehören willst, schau doch einfach mal bei einem Treffen vorbei - die Infos stehen im Viasionskalender.

Mittwoch, 18. April 2007

VIASION-UMWELTGRUPPE MACHT PARTY IM GD

Der Klimakatastrophenschutz der Viasion-CO2-Eingreiftruppe machte sich gestern ein Bild von der Lage auf der GD-Party: "Hunderte Menschen atmeten völlig verantwortungslos C02 aus.." DJ NoSkill aus Pillgram heizte den Umweltsündern mit sparsam gemischter und nach Anti-Konsum-Gesichtspunkten erworbener Musik ein: "Alles in allem ein gelungener Abend, dank guter Begleitung."

Dienstag, 17. April 2007

KALENDERUMSTELLUNG

Die Chefs of Effizienzwahn-Consulting.com aka. Viasion haben, nicht ohne eine Abschiedsträne zu vergießen, mit sofortiger Wirkung alle gregorianischen Bürokalender (Pirelli) von der Wand genommen und den post-climate change calender, kurz PCC (Pirelli) eingeführt. V.a. die Anzahl und Bezeichnung der Jahreszeiten wurden an die neuen Gegebenheiten angepasst. Es gibt nun nur noch Rekordsommer (ehem. Frühling, Sommer, Herbst) und Mistwetter (ehem. Winter). An der Anzahl der Tage wird vorerst nicht gerüttelt. Da aber pro Tag vor allem von den USA und China mehrere Megatonnen des Klimakillers CO2 freigesetzt werden, sind informell bereits Gespräche über die Abschaffung von bis zu 20 Kalendertagen pro Jahr als Beitrag zur CO2-Emissionseindämmung geplant.

Der Viasions-Klimakatastrophenschutz ist rund um die Uhr erreichbar unter: 0335 (für Pilgram) 5534 5204.

Montag, 16. April 2007

UNSER BEITRAG ZUM KLIMAWANDEL

Auch Viasion kann mittlerweile nicht mehr seine Augen vor dem Klimawandel verschließen. Nach einer kurzfristig einberufenen Klimakatastrophensitzung haben wir folgenden Aktionsplan einstimmig beschlossen und ratifiziert:

1. Um die CO2-Emission abzusenken, drosseln wir die Geschwindigkeit von viasion.de auf 56kb/s, innerorts auf 28kb/s.

2. Der Vereinsrechner wird aufgeforstet. Ziel: Die grüne Lunge Ostbrandenburgs.

3. Seltene Tierarten aus dem Viasionbüro werden dem frankfurter Wildpark gespendet. Einem klimabedingten Artensterben soll so entgegengewirkt werden.

Samstag, 14. April 2007

dringende Leseempfehlung des Viasion-Krisenstabs

>>HIER<<

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