Sonntag, 26. November 2006

News aus der Fotodose

Wir, die kleinen Lichtmaler des Viasion, haben den Start in das neue Semester und mit neuen hochmotivierten Leuten, mit 2 kleinen Workshops zum Thema Blende und Belichtungszeit begonnen. Dabei haben wir uns den Themen Portrait, Natur und Architektur in Frankfurt und Berlin gewidmet.

Immer nebenbei und jetzt in der kommenden woche so richtig beginnt unsere Konzeptarbeit für eine Ausstellung (oder zwei) - diesmal wollen wir weg von der bloßen Fotografie an der Wand und eine Ausstellung erschaffen (mit dem dazugehörigen bildwerk) die thematisch wie präsentationstechnisch multimedial aufwartet und den Besucher in einen Strudel der Erfahrungen zieht.

Auch in Sachen Fotolabor entwickelt sich einiges. Wir haben von offizieller Stelle zu 90% das Okay, das wir in der Studentenloge ein fotolabor einrichten können. Nun geht es ans Kalkulieren, viele von den Gerätschaften haben wir schon zusammen aber der Umbau wird noch ein wenig finanzielle Unterstützung und Arbeitskraft erfordern.

soweit aus dem Fotooffice. Interessierte können sich dienstags um 13Uhr im viasionsbüro treffen.

alex

Samstag, 25. November 2006

Der Gedanke an Wasser

Von Thomas Bruckert

Denke ich an Wasser, so stelle ich mir einen See vor.
Sitzend am Strand, schaue ich dem Lichtspiel im Wasser zu. Typisch tierische Seegeräusche beschallen mein Ohr und lassen mich die Harmonie genießen.

Denke ich an Wasser, so stelle ich mir einen Fluss vor.
Stehend am Ufer, beobache ich die schnelle Strömung. Große Flüsse, wie dieser vor dem ich in Gedanken stehe, lassen mich diese Naturgewalt bestaunen.

Denke ich an Wasser, so stelle ich mir eine Pfütze vor.
Spazierend am Ufer, entdecke ich ein spielendes Kind. Breites Grinsen in seinem Gesicht, beglückt mein Herz und lässt mich Lebensfreude empfinden.

Denke ich an Wasser, so stelle ich mir Regen vor.
Rennend am Straßenrand, flüchte ich vor dem kühlen Nass. Feuchte Kleidung am meinem Körper löst Unbehagen in mir aus und lässt mich Ärger fühlen.

Denke ich an Wasser, so stelle ich mir ein Getränk vor.
Durstend am Tisch, stille ich mein Begehren nach Flüssigkeit. Die ehemals trockene Kehle wird von seinem Leiden erlöst und lässt mich Gesundheit schmecken.


...
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(Geschrieben am 23. November 2006 in Frankfurt an der Oder entstanden im Rahmen des Viasion-Projektes "Wasser")

Freitag, 24. November 2006

Medienkomparatistik



Entstanden im Rahmen des Viasion-Projektes "Frankfurt: Stadt an der Oder"

Über Frankfurt an der Oder

Von Thomas Bruckert

Frankfurt ist für mich eine vielseitige Stadt. Wirklich erkennbar ist das aber nicht für Leute, die täglich zu dieser Stadt fahren, dort ihre Arbeit bzw ihr Studium verrichten, um dann abends wieder die Stadt zu verlassen. Damit man Frankfurt mit all seinen "Raffinessen" erlebt, muss man entweder dort wohnen oder sich für die Stadt einfach viel Zeit nehmen.

Es gibt schöne Ecken & hässliche Ecken, freundliche Menschen & unfreundliche Menschen, alte Gebäude & neue Gebäude, Studenten & Nicht-Studenten, neu eröffnende Läden & wieder schließende Läden, ältere Menschen & jüngere Menschen, verschiedene Nationalitäten, verschiedene Sprachen und verschiedene Kulturen. Der Vergleich mit einer Großstadt ist abgesehen von der Größe und der Infrastruktur Frankfurts nicht wirklich fernliegend. Gezeichnet durch die Geschichte und die Gegenwart, reiht sich Frankfurts Existenz neben die von anderen Städten ein.

Die Nähe zur Oder und zur Natur sorgt neben dem Alltag für einen angenehmen seelischen Ausgleich, so man diesen denn braucht. Obwohl es an einigen Stellen Gründe zum Mäkeln gibt, bin ich doch froh, hier zu wohnen.

Hach Frankfurt, ich mag Dich.

(Geschrieben am 15. November 2006 in Frankfurt an der Oder)


Entstanden im Rahmen des Viasion-Projektes "Frankfurt: Stadt an der Oder"

Frankfurt Oder

von Corinna Wolfsteller

Friedlich liegt die Stadt vor mir
Randvoll mit Leben und Licht
Auf der Promenade lauf ich hier
Natur erfüllt meine Sicht
Kaum, dass ich rüber nach Polen schau
Frag ich mich, mach ich heute blau?
Unwiderstehlich lockt auch der Wunsch:
Radfahren durchs Schlaubetal
Tagelang in der Uni hocken, wär doch ne Qual!

Ob Studentenleben oder nur zu Besuch;
Die FFO, die lohnt es zu erkunden.
Erstmal die Trennung von der Heimat überwunden,
Rotiert man in wundervollen Stunden.


Entstanden im Rahmen des Viasion-Projektes "Frankfurt: Stadt an der Oder"

Montag, 20. November 2006

Yeah Yeah Yeahs - Show Your Bones

Im Bad eines HotelzimmersBad eines Hotelappartments.* In der leeren Badewanne sitzen sich zwei beinahe sportlich gebaute, nackte Herren Ende Zwanzig gegenüber. Ein CD-Player läuft auf voller Lautstärke.


Hörer #1: Ich möchte nicht unhöflich erscheinen, aber das Gequäke nervt! Was ist das überhaupt?

Hörer #2: Was? Meinen Sie die Yeah Yeah Yeahs mit ihrem zweiten Album Show Your Bones!? Das nervt Sie bereits? Dann hätten Sie erst einmal das Erstlingswerk der drei New Yorker, Fever To Tell, hören müssen: Das war explosiver Garagen-Punk-Rock. Dagegen ist dieses Album zurückgenommenes Songwriting mit Artrock-Ansätzen. Aber lassen Sie uns doch ein wenig weiter hören.

Hörer #1: Was soll das denn nun sein? Artrock? Punk? Folk? Indy?

Hörer #2: Da haben Sie schon den Kern getroffen. Die Yeah Yeah Yeahs lassen sich in keine Schubladen stecken. Experimentierfreudig, unkonventionell, auf einem Pfad der Selbstfindung. Und das alles vereint, kulminierend, auf einem einzigen Album. So etwas habe ich bisher selten gehört!

Und was sagen sie?

(Pause, Hörer #2 pfeift den Refrain von „Way Out“ mit, Hörer #1 versucht konzentriert auszusehen)

Hörer #1: Nun ja. Nehmen wir den Song „Phenomena“. Er ist eine Mischung aus mindestens fünf Bee Gee’s Songs und dem O.S.T. von From Dusk Till Dawn! Insofern haben sie Recht: es ist in der Tat etwas neues, solche Einflüsse zu vermischen.

„Gold Lion“ ist dagegen erträglich und hat etwas innovatives. Das Refrain-Gejauchze von Frontfrau...
(schaut in das Booklet der CD, die neben der Badewanne liegt)
...Karen O verleiht dem Song Wiedererkennungswert. Auch der darauffolgende Titel, „Way Out“, beginnt eingängig. Da wird aus Indy plötzlich Britpop. Aber leider nur 2:51 min lang, denn dann driften wir mit „Fancy“ akustisch etwas in die 70’er zurück. Das ist aber auch nicht schlimm. Hört man das Album jedoch am Stück, fängt spätestens jetzt die kratzige Stimme der Frontfrau an zu nerven.

Hörer #2: Aber ich bitte Sie! Es handelt sich um Indyrock! Was wollen sie denn da hören. Außerdem ergänzt die ausdrucksstarke Stimme Karen Os perfekt das etwas krachige Ensemble. Die Proberaumatmosphäre ist beinahe zu greifen.

Hörer #1: (springt auf) Im Proberaum hätten sie auch bleiben sollen! Hören Sie sich doch einmal bitte „Honeybear“ an! Ein Ringelringelreihe-Refrain gepaart mit drei Akkorden auf der Gitarre. Ich muss den Yeah Yeah Yeahs ja einiges zugestehen, aber das ist der Tiefpunkt auf Show Your Bones.

Und dann noch „Mysteries“...da ist der Punk mit ihnen durchgegangen. Nein danke!

Danach diese unbeholfene Lagerfeuerromantik mit „Warrior“. Das ist mir zuviel. Machen Sie bitte den CD-Player leiser!

Hörer #2: (springt auf) Ich denke ja gar nicht dran! Gehen Sie doch!

Hörer #1:
Was? So können Sie mit mir in meiner Wanne nicht reden!
...also gut! So kommen wir nicht weiter.
(beide Herren setzen sich)
Ich will es mal so beschreiben: während andere Alternative-Kollegen sich langsam im Gehörgang einnisten, um die Gunst des Zuhörers schmeicheln, ihn mit melodiösen Komplimenten überschütten um dann Einlass gewährt zu bekommen, treten die Yeah Yeah Yeahs die Tür ein, marschieren mit dreckigen Schuhen über den Teppich und fläzen sich in den Sessel des Hausherren...

Hörer #2: ...und Hinterlassen dort ihren Eindruck!

Hörer #1: Zweifellos! ...Aber was für einen...?
(dreht den Wasserhahn auf)








* Möglicherweise handelt es sich um das selbe Hotelzimmer der dramatischen Geschichte „Herren im Bad“ von Loriot.

The Yeah Yeah Yeahs

Arne Scheschonk

Donnerstag, 16. November 2006

Textgärtner auf der Suche nach der verlorenen Zeit

Jüngst trafen sich die Mitglieder der Projektgruppe Textgarten, um gemeinsam eine Geschichte zu verfassen. Das Prinzip ist ganz einfach. Die Textgärtner fügten reihum jeweils einen oder mehrere Sätze hinzu, ohne dass sie letztlich wussten, welcher Satz von wem geschrieben wurde. Los ging es nicht nur mit einem beliebigen ersten Satz, sondern mit dem ersten Satz der Erzählung "Frühstück bei Tiffany" von Truman Capote:

"Es zieht mich stets dorthin zurück, wo ich einmal gelebt habe, zu den Häusern, der Gegend."

Gegenden, in denen ich schon so viele Dinge erlebte. Dort stelle ich fest, dass Zeit und Raum in der persönlichen Wahrnehmung unzertrennbar sind und sich die Gegenden, wo ich einst lebte, längst verändert haben, so wie ich mich selbst verändert habe. Diese Gegenden sind so gesehen Koordinaten meiner Lebenslinie. Und welch Paradoxon: Obwohl ich mich verändert habe, ein anderer geworden bin, und auch die Orte meiner Kindheit und Jugend sich verändert haben, also ebenso andere Orte geworden sind, erkenne ich sie wieder. Kaum bin ich dort, fühle ich mich nicht fremd, bin ich Zuhause. Obwohl ein Teil von mir stets in der anderen Welt ist und nun mich teilt.

Die Erinnerungen beschreiben das, was ich war und was meine Basis war, von der aus ich mich verändert und vielleicht entfremdet habe. Und obwohl ich mich entwurzelt fühle, weiss ich, dass ich eines Tages meinen Stamm wiederfinde. Bis dahin brauch ich nur suchen oder mich suchen lassen... Denn der, der suchet, der findet auch, habe ich mir sagen lassen. Vielleicht jedoch möchte ich meinen Stamm nicht wiederfinden bzw. dorthin zurückgelangen, wo ich einst war. Immerhin bin ich auch stolz auf dass, was ich schuf; ich bereue nichts davon und würde auch nichts anders machen, hätte ich denn die theoretische Wahl.

Nichtsdestotrotz streife ich gern um die Häuser, in denen ich einst wohnte und liebte, aß und las. Meine Fantasie fliegt dann auf und davon und ich entwerfe alternative Lebenswege, was wäre gewesen, wenn ich damals anders entschieden hätte. So tauche ich ein in die Welt der unbegrenzten Möglichkeiten: Was wäre wenn...? Tausende Fragen entstehen, neue und immer wieder neue. Dann wird es Zeit zurückzukehren zur Realität und ich bin froh in der alten Heimat zu sein und darüber nachdenken zu können.

Schau mal da rüber, da spielte ich früher. Inzwischen eingestaubt und belaubt, steht der Spielplatz noch, obwohl man‘s nicht glaubt. Kann ich gleich mal meinen Müll drauf entsorgen, im Sandkasten. Gott ist Tod. Oder: Gott isst Toast. Ende! (9.11.2006 @ Textgarten von Viasion)

Wie ihr sehen könnt, versuchte jeder Schreiber, seinen Einfluss auf die Stilrichtung des Textes auszuüben. Die einen zeigten sich kooperativ, die anderen sabotierten fleißig diese Versuche. So wurde am Ende versucht, die anderen Textgärtner zum Reimen zu bewegen, was allerdings zu "entsorgtem Müll" führte und mit Verhunzung endete.

Mittwoch, 15. November 2006

THE UPPER ROOM - OTHER PEOPLE's PROBLEM

Man nehme vier Jungs, die zumindest rein äußerlich das Zeug zu Schwiegermamas Lieblingen haben, gebe ihnen Gitarre, Bass und Schlagzeug zur Hand und einem ein Mikrophon. Dieser singe dann mit herrlichem Akzent und zuweilen einsetzender Lethargie Songs über Exfreundinnen, Herzschmerz, Hass und Liebe – und schon haben wir eine Vorzeige-Britpop-Band.

Was Oasis, Blur, Travis, Pulp und einige andere vorgemacht haben, machen The Upper Room nun nach: Britpop in Reinkultur; achwas, die Definition von Britpop! Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.

Aber die Jungs aus Brighton nur als auswechselbare Nachahmer abzutun, wäre ungerecht; denn was einem da zu Ohren kommt, ist eine kleine Perle des Inselrock.

Zunächst handelt es sich um ein durchweg solides Album ohne nennenswerte Ausfälle und mit mindestens 4 auskopplungsfähigen Tracks („All Over This Town“, „Portrait“, „Kill Kill Kill“ und „Combination“).

Dazwischen trifft man, wie mit dem zweiten Song „Leave Me Alone“, stadiontaugliche Hymmnen oder mit „The Centre“ chillige 80’s-Zitate an. „Kill Kill Kill“ ist ganz vorn anzusiedeln. Melodisch, ergreifend, vielleicht manchmal etwas lethargisch.

Rein handwerklich finden die guten alten Achtziger durch verstärkten Elektronikeinsatz auch in „Combination“ ihr Revival und mit dem säuselnden Gitarrenchorus in „Portrait“ oder „The Centre“ werden die 90’er wiedererweckt. Aber niemals verlassen die vier Briten den Rahmen ihres Könnens, so dass die hohe Qualität ihrer Arbeit sie aus der Masse der derzeit so angesagten, aber offenbar überforderten Garagen-Rock-Bands wohltuend herausstechen lässt.

The Upper Room Site

Arne Scheschonk

Samstag, 11. November 2006

Manifest des Hierunddadaismus

Klimawandel sei dank - neues und bisher unbekanntes Manifest aufgetaut: das Manifest des Hier-und-Dadaismus. Achtung, enthält lebensverändernde Botschaften! Das Herunterladen* erfolgt auf eigenen Verstand.

*als PDF zum sich Herunterholen: Manifest_des_Hierunddadaismus (pdf, 7 KB)

Donnerstag, 9. November 2006

Playlist N°14: Please Leave Your War At The Wardrobe!

Soldatengräber

Was Krieg ich hier zu hören?
  1. Edwin Starr: War (What Is It Good For?)
  2. Paul Hardcastle: Nineteen
  3. Black Sabbath: War Pigs
  4. Beastie Boys: In A World Gone Mad
  5. Bob Dylan: Masters of War
  6. Busta Rhymes feat. Ozzy Osbourne: This Means War!!
  7. Faithless: Mass Destruction (P*nut & Sister Bliss Mix)
  8. Gary Numan & Tubeway Army: Bombers (live)
  9. Johnny Cash: Don’t Take Your Guns To Town
  10. Led Zeppelin: The Battle of Evermore
  11. Manic Street Preachers: If You Tolerate This Your Children Will Be Next
  12. Neil Young: War of Man
  13. Rage Against The Machine: Killing In The Name Of
  14. Spectre: World of Destruction
  15. The Beatles: Helter Skelter
  16. The Byrds: Draft Morning
  17. The Doors: The Unknown Soldier
  18. the Smashing Pumpkins: Here’s To The Atom Bomb
  19. Tom Petty & The Heartbreakers: Two Gunslingers
  20. Nicole: Ein bisschen Frieden
Für Euch zusammengestellt von DJ Illalf

WE ® ZONE - Blog des Viasion e.V.

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